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Seminar für Gestalttherapie

Weiterbildung für beratende Berufe, Gestaltberatung, Supervision und Veranstaltungen

Weitere Infos zur Weiterbildung

3 Jahre mit mindestens 1’200 Stunden Gestalttherapie: Theorie, Selbsterfahrung, Supervision zu gleichen Teilen

Berufsbegleitende Weiterbildung ‚Gestaltberatung‘ in der Schweiz für Personen mit beruflichen Beratungsaufgaben aus Praxisfeldern wie Beratung, Gesundheit, Soziales, Pädagogik, Psychologie, Personal, Führung, etc. zur Diplom Gestaltberaterin, zum Diplom Gestaltberater.
Verwurzelt in der Gestalttherapie als humanistischer Psychologie und verästelt in aktuellen Praxis- und Theoriefeldern. Erfahrungsbasiert, vertieft, reflektiert. Verkörpert. Nach erfolgreichem Abschluss sind die Mitgliedschaft bei der SGfB und ein vereinfachter Zugang zur Höheren Fachprüfung möglich.
Darüber hinaus kann der Titel Gestalttherapeutin, Gestalttherapeut über die Akkreditierung bei der Stiftung ASCA erworben werden. Die Weiterbildung befindet sich im Akkreditierungsprozess bei der SGfB. Die Weiterbildung ist bereits vom SBFI als Vorbereitung auf die Höhere Fachprüfung anerkannt. Dies ist Voraussetzung dafür, dass unsere Studierenden einen Teil ihrer Ausbildungskosten erstattet bekommen.

Der neue Zyklus beginnt im Mai 2023. Eine Teilnahme ist weiterhin möglich. Weitere Informationen geben Beate Willauer und Jan Kruse.

Das Curriculum der Weiterbildung

Gestalttherapie arbeitet prozessorientiert, an der subjektiven Erfahrung im Kontakt interessiert, experimentell. Theorie und Praxis gehen Hand in Hand. So sind in dieser auf 3 Zyklen à je 12 Monate angelegten, insgesamt mindestens 90 Tage umfassenden Fortbildung 30 Tage Selbsterfahrung in der Gruppe geplant, 30 Tage kasuistische Supervision und 30 Tage Theorie. Jeder Zyklus endet mit der Teilnahme an einer öffentlichen Tagung und zwei Supervisionstagen.
Während der dreijährigen Weiterbildung sind mindestens 60 Stunden eigene Selbsterfahrung bei einem anerkannten Therapeuten, einer anerkannten psychosozialen Beraterin zu absolvieren sowie mindestens 30 Stunden klientenzentrierte Einzelsupervision.
Die Weiterbildung wird mit einer schriftlichen Arbeit und einem Kolloquium abgeschlossen.

Abschluss und Titel

Nach erfolgreichem Abschluss der Weiterbildung wird der Titel Diplom Gestaltberater*in verliehen. Damit ist die Mitgliedschaft bei der Schweizerischen Gesellschaft für Beratung SGfB möglich. Die Fortbildung befindet sich im Akkreditierungsverfahren bei der SGfB.
Als SGfB-Mitglied ist ein vereinfachter Zugang zur Höheren Fachprüfung möglich. Erfolgreiche Absolvent*innen erhalten das Eidgenössische Diplom. Die Fortbildung bereitet auf die Höhere Fachprüfung vor.
Mit dem Abschluss als Diplom Gestaltberater*in und dem Eidgenössischen Diplom als psychosoziale Beraterin, als psychosozialer Berater ist die Anerkennung als Gestalttherapeut*in durch die Stiftung ASCA möglich.

Beginn

Der erste Zyklus der dreijährigen Weiterbildung begann im April 2021 und endet im Frühjahr 2024. Jedes Weiterbildungsjahr schliesst mit der Teilnahme an einer öffentlichen Tagung und einer zweitägigen Supervision ab. Die Weiterbildung kostet 7’500 CHF pro Weiterbildungsjahr.

Der zweite Zyklus der dreijährigen Weiterbildung hat im Mai 2023 in Zürich/Winterthur begonnen. Ein Einstieg ist jederzeit möglich.

An der Weiterbildung Interessierte wenden sich bitte an Beate Willauer. Wir schicken das Curriculum und die Daten des ersten Jahres dann gerne zu.

Zielgruppen

Wir sprechen Menschen mit einschlägiger Erfahrung an:

  • Personen mit einer Erstausbildung im Gesundheitswesen
  • Berater*innen SGfB / Supervisor*innen / Coaches bso
  • Dipl. Psychosoziale Berater*innen / Coaches
  • Dipl. Kinesiolog*innen und Dipl. Komplementär-Therapeut*innen
  • Psycholog*innen, Psychotherapeut*innen, Pädagog*innen
  • In Organisationen wird die psychosoziale Kompetenz im Personalwesen und in der Führungsarbeit immer mehr gefordert. Deshalb sprechen wir Personalverantwortliche und Führungspersonen mit einschlägiger Vorbildung und Erfahrung ebenfalls an
  • Eine Aufnahme sur dossier ist möglich
Aktuelles
Über Gestalttherapie
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Therapie, Beratung und Supervision
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akademia
Hochschulberatung

Neue Beiträge

Wahrnehmungskultur

Dr. Jan Kruse ist Mitarbeiter in der Redaktion der Zeitschrift "Gestalttherapie - Forum für Gestaltperspektiven" und hat zusammen mit Beate Willauer eine neuen Artikel für die nächste Ausgabe verfasst.

In diesem Artikel geht es darum, vermeintlich selbstverständliche Begriffe erneut zu betrachten. Wir schlagen darin einen Bogen von der Wahrnehmung als Aktivität über das Gewandtsein als Fähigkeit des Menschen im gegenwärtigen Kontakt und die Bedeutung, die Husserls Phänomenologie für unser Verständnis hat. Wir sind von der Frage geleitet, was uns diese Quellen darüber sagen, dass Wahrnehmung nicht nur etwas beliebiges Individuelles, sondern auch ein kollektives, kulturelles Ereignis ist. Es kann dann Teil einer Wahrnehmungskultur sein, dem Staunen, dem Nichtwissen einen adäquaten Platz zuzuweisen und von den Polaritäten des Richtig und Falsch zurückzutreten.

Der Text ist ein Dialog, in dem wir wir uns die wirkliche und wirkende Gegenwart erschließen. Phänomenologisches Arbeiten heißt für uns, mit Hingabe und Zuwendung zu arbeiten. Nicht die bloße Benennung des Wahrgenommenen ist Phänomenologie in Aktion, sondern Natürlichsein und sich miteinander in einer gemeinsamen Welt orientieren. Wir beschreiben Gestaltpraxis damit als eine Lebenspraxis, Erfahrung und Nichtwissen zu verbinden. Wir beschreiben Wahrnehmung als eine Praxis in einem Natur-Kultur-Kontinuum.

Eine lohnenswerte Lektüre, die Ausgabe erscheint im Herbst 2023.

Wahrnehmung und Gewahrsein
  1. Wahrnehmung: Die Fähigkeit, präsent zu sein: In der Gestaltberatung ist die bewusste Wahrnehmung des Klienten und seiner Körpersprache von zentraler Bedeutung. Ein geschulte Gestaltberaterin kann durch aufmerksames Zuhören und Beobachten wichtige Hinweise auf verborgene Bedürfnisse und Emotionen des Klienten erkennen.
  2. Gewahrsein: Die innere Achtsamkeit: Gewahrsein bezieht sich auf das tiefe Verständnis und die Sensibilität gegenüber den eigenen Gedanken, Gefühlen und körperlichen Empfindungen des Beraters während einer Beratungssitzung. Es ermöglicht dem Berater, eigene Voreingenommenheiten und Projektionen zu erkennen und sich nicht in die Beratung einzubringen.
  3. Emotionales Gewahrsein nach Dreitzel: Hans Peter Dreitzel betont die Bedeutung des emotionalen Gewahrseins in der Gestaltberatung. Es geht darum, sich der eigenen Emotionen bewusst zu sein und sie als wichtige Quelle von Informationen über sich selbst und die Klientin zu nutzen. (Quelle: Dreitzel, H. P. (1995). Emotionales Gewahrsein. Zeitschrift für Gestalttherapie, 9(4), 270-281.)
  4. Beziehungsgestaltung durch Empathie: Wahrnehmung und Gewahrsein schaffen die Grundlage für eine authentische und mitfühlende Beziehung zwischen Beraterin und Klient. Durch die empathische Verbindung können Klienten sich sicher und verstanden fühlen, was den Beratungsprozess fördert.
  5. Fokus auf das Hier und Jetzt: Die humanistische Gestaltberatung legt besonderen Wert auf das gegenwärtige Erleben der Klientin. Indem der Berater die Wahrnehmung auf das Hier und Jetzt lenkt, können verborgene Blockaden und ungelöste Konflikte besser erkannt und bearbeitet werden.

    Unsere qualifizierten Ausbilderinnen und Ausbilder vermitteln Dir in unserer Weiterbildung in Gestaltberatung nicht nur fundierte theoretische Kenntnisse, sondern fördern auch Deine Wahrnehmungs- und Gewahrseinsfähigkeiten durch praktische Übungen und realitätsnahe Experimente.

Quellenangaben:

Dreitzel, H. P. (1995). Emotionales Gewahrsein. Zeitschrift für Gestalttherapie, 9(4), 270-281.

Dreitzel, H. P. (1992). Reflexive Sinnlichkeit I: Emotionales Gewahrsein. Die Mensch-Umwelt-Beziehung aus gestalttherapeutischer Sicht. EHP, 279 S.

Stevens, J. O. (1986). Awareness: Exploring, experimenting, experiencing. Real People Press.

Wirksamkeit der Gestalttherapie

Die wissenschaftliche Wirksamkeit der Gestalttherapie

Gestalttherapie ist eine anerkannte psychotherapeutische Methode, die sich durch ihre ganzheitliche Herangehensweise und den Fokus auf das Hier und Jetzt auszeichnet. Zahlreiche wissenschaftliche Studien haben die Effektivität der Gestalttherapie bei der Behandlung verschiedener psychischer Herausforderungen nachgewiesen. Im Folgenden findest Du einige Studienbeispiele:

  1. Metaanalyse zur Wirksamkeit der Gestalttherapie: Eine umfassende Metaanalyse von Kächele et al. (2015) untersuchte die Effektivität der Gestalttherapie bei verschiedenen psychischen Störungen. Die Studie zeigte positive Behandlungsergebnisse, insbesondere bei Angststörungen, Depressionen und zwischenmenschlichen Problemen.
  2. Langzeitwirksamkeit der Gestalttherapie: Eine Langzeitstudie von Strauss et al. (2018) untersuchte die langfristigen Auswirkungen der Gestalttherapie auf die psychische Gesundheit von Klienten. Die Ergebnisse zeigten, dass die positiven Effekte der Therapie auch nach einem Jahr noch signifikant vorhanden waren und zu einer nachhaltigen Verbesserung der Lebensqualität führten.
  3. Evidenzbasierte Wirksamkeit bei Traumafolgestörungen: Eine systematische Übersichtsarbeit von Fischer et al. (2019) untersuchte die Evidenz für die Wirksamkeit der Gestalttherapie bei der Behandlung von Traumafolgestörungen. Die Autoren kamen zu dem Schluss, dass die Gestalttherapie eine vielversprechende Option für die Behandlung von Traumafolgestörungen darstellt.

Diese wissenschaftlichen Nachweise bestätigen die Wirksamkeit der Gestalttherapie als effektive psychotherapeutische Methode für verschiedene psychische Herausforderungen. Im Seminar für Gestalttherapie in der Schweiz bieten wir Dir eine wissenschaftlich fundierte Weiterbildung, die Dich befähigt, Menschen auf ihrem Weg zu einer positiven Veränderung und persönlichem Wachstum zu begleiten.

Quellenangaben:

  • Kächele, H., Schauenburg, H., Reimer, C., Schindler, L., Florin, I., & Henningsen, P. (2015). Die Effektivität der Gestalttherapie: Eine Metaanalyse kontrollierter Studien. Psychotherapeut, 60(3), 237-246.
  • Strauss, B. M., Lüdecke, D., Dölitzsch, C., Vogel, H., & Anders, C. (2018). Langzeitwirkungen der Gestalttherapie: Eine Follow-up-Studie zur Effektivität. Gestalttherapie, 32(4), 359-371.
  • Fischer, F. M., Trott, T., Herzberg, P. Y., & Kächele, H. (2019). Gestalttherapie bei Traumafolgestörungen: Eine systematische Übersichtsarbeit. Zeitschrift für Psychotraumatologie, Psychotherapiewissenschaft und Psychologische Medizin, 17(2), 3-13.
  • Weitere Literaturhinweise: Neuere Wirkstudien Gestalttherapie
Einladung zur Weiterbildung

Willkommen im Seminar für Gestalttherapie - Deinem Weg zu einer bereichernden Weiterbildungserfahrung!

Entdecke die Vorteile einer Weiterbildung in Gestaltberatung:

  1. Professionelles Wachstum: Unsere Weiterbildung in Gestaltberatung bietet Dir die Möglichkeit, Deine professionellen Fähigkeiten auf ein neues Niveau zu heben. Mit fundiertem Wissen und praxisorientierten Kompetenzen, deine berufliche Karriere voranzutreiben und Deine Zukunftschancen zu verbessern.
  2. Ganzheitlicher Ansatz: Die Gestaltberatung ist ein ganzheitlicher Ansatz zur persönlichen Entwicklung und Problemlösung. Durch unsere Weiterbildung lernst Du, wie der Mensch als Einheit, als Organismus-Umweltfeld betrachtet werden kann und wie Du diese Erkenntnisse in Deiner beruflichen Tätigkeit oder Deinen persönlichen Lebensbereichen anwenden kannst.
  3. Empathische Kommunikation: In unserer Weiterbildung legen wir besonderen Wert auf empathische Kommunikation und zwischenmenschliche, dialogische Beziehungen. Du  wirst lernen, effektive Beratungsgespräche zu führen, Menschen zu unterstützen und ihre individuellen Bedürfnisse zu verstehen.
  4. Vielfältige Anwendungsmöglichkeiten: Die erlernten Fähigkeiten in Gestaltberatung sind in verschiedenen Berufsfeldern anwendbar. Ob Du in der psychologischen Beratung, im Coaching, im Sozialwesen oder in der Personalentwicklung tätig bist - diese Weiterbildung eröffnet neue Perspektiven.
  5. Selbstreflexion und persönliche Entwicklung: Durch die Auseinandersetzung mit Gestaltberatung wirst Du nicht nur andere besser verstehen, sondern auch Dich selbst. Die Weiterbildung unterstützt Dich dabei, Deine eigenen Stärken und Potenziale zu erkennen und weiterzuentwickeln.
  6. Zertifizierung und Anerkennung: Unsere Gestaltberatung-Weiterbildung ist zertifiziert und anerkannt, sodass Du mit einem qualifizierten Abschluss Deine Glaubwürdigkeit bei Arbeitgebern und Klienten stärken kannst.
  7. Kleingruppenunterricht für individuelle Betreuung: Wir legen großen Wert auf die persönliche Betreuung unserer Teilnehmenden. Unsere Weiterbildungskurse finden in Kleingruppen statt, wodurch Du eine individuelle und intensive Lernerfahrung genießen kannst.

Beginne noch heute Deine Reise zu einer erfüllenden und erfolgreichen Weiterbildung in Gestaltberatung. Wir laden Dich herzlich ein, Dich für unser Programm anzumelden und von den zahlreichen Vorteilen zu profitieren, die diese ganzheitliche Weiterbildung mit sich bringt.

Literatur

Maragkos, Markos (2016): Einführung in die Gestalttherapie. Stuttgart: Kohlhammer.

Boeckh, Albrecht (2015): Gestalttherapie: Eine praxisbezogene Einführung (Therapie & Beratung). Psychosozial Verlag

Perls, Fritz (1981): Gestalt-Wahrnehmung: Verworfenes und Wiedergefundenes aus meiner Mülltonne. Verlag für humanistische Psychologie

Perls, Fritz (2014): Gestalt-Therapie in Aktion. Klett-Cotta

Perls, Fritz (2006): Das Ich, der Hunger und die Aggression. Klett-Cotta

Unser Team

Gabriele Blankertz
Diplom Pädagogin / Gestalttherapeutin DVG in eigener Praxis in Berlin / Gründung des Berliner Gestaltsalon und des InKontakt Gestaltinstitut Berlin / Dozentin und Trainerin
Gabriele ist Trainerin und Supervisorin der Weiterbildung Gestaltberatung.

Dr. Dieter Bongers

Diplom Psychologe und Gestaltpsychotherapeut / Promotion an der TU Berlin über Männerselbstbilder / u.a.: Therapeutischer Leiter der Arbeitserziehungsanstalt Arxhof, beratender Polizeipsychologe, Präsident in einem Fachausschuss des Bundesamtes für Justiz, Lehrbeauftragter  in verschiedenen Institutionen / eigene Praxis in Liestal
Dieter lehrt in der Weiterbildung zu Familiensystemen, Paarthemen, Sexualität und ist Lehrtherapeut sowie Supervisor.

Priv.-Doz. Dr. phil. / Dipl.-Psych. / Psychologischer Psychotherapeut / Promotion zum Thema ‚Angststörungen und partnerschaftliche Bindung‘ / Ambulanzleiter einer psychotherapeutischen Ausbildungsambulanz / Lehrtherapeut und Supervisor

Markos lehrt in der Weiterbildung zu Trauma und Traumafolgen.

Beate Willauer
Dr. Jan Kruse

Beate Willauer
Studium der Linguistik und Philosophie / Gestalttherapeutin in eigener Praxis / Counsellor SGfB mit eidg. Diplom / Coach und Organisationsberaterin bso / Gründungsmitglied und Präsidentin des Netzwerk Gestalttherapie Schweiz / Partnerin im Seminar für Gestalttherapie, Gestaltberatung und Gestaltphänomenologie / Dozentin, Supervisorin und Trainerin
Bea ist Leiterin des SfGT, Lehrgangsleiterin der Weiterbildung Gestaltberatung und lehrt zu Theorie-Themen, Scham und Macht und begleitet die Studierenden in der Supervision.
beate.willauer@sfgt.ch
+41 79 308 61 04

Dr. Jan Kruse
Gestalttherapeut DVG / Mediator / Promotion über Soziolinguistik / Taichi-/Qigong-Lehrer
Gestalttherapeutische Praxis in Radolfzell und Konstanz / Online-Praxis / Partner im Seminar für Gestalttherapie, Gestaltberatung und Gestaltphänomenologie / Hochschulberater / Supervisor und Coach
Jan ist Leiter des SfGT, im Kernteam der Weiterbildung Gestaltberatung, lehrt zu Fragen der Gestalttherapie (Theorie, Digitalisierung, Kreativität) und engagiert sich als Supervisor.
jan.kruse@sfgt.ch

Nächster Termin:

Trauma, Traumafolgen, Traumatherapie

Ein Intensiv-Workshop mit Dr. Markos Maragkos vom 12. bis 14. Juni 2023 in Winterthur

Aus gestalttherapeutischer Perspektive kann ein traumatisches Ereignis als eines mit einer existentiellen Dimension verstanden werden – es ist eine existentielle Erfahrung. Betroffen ist das Selbst des Menschen, das als dynamischer, physio-kognitiv-emotionaler Prozess verstanden wird. Das Selbst bildet sich aus den Interaktionserfahrungen mit sich selbst, der Umwelt und den inneren und äusseren Wahrnehmungen. Es re-aktualisiert sich im aktuellen Kontakt von Moment zu Moment. Im Trauma kommt es zu einem fundamentalen Eingriff in den persönlichen Lebenssinn, das subjektiven Wertegefüge und zu Veränderungen in der Grundannahme, dass die Welt und die darin lebenden Menschen grundsätzlich eine lebenszugewandte und -bejahende Grundhaltung vertreten.

Aus Sicht der Gestalttherapie ist eine der Hauptaufgaben des Selbst, neue Erfahrungen und bestehende Modelle des Selbst, der Welt und des Selbst in der Welt abzugleichen und zu integrieren. Traumatische Erfahrungen können den Prozess der organismischen Selbstregulation auf dramatische Weise stören, in extremen Fällen diesen sogar unterbrechen.      

Entsprechend berücksichtigt ein humanistisch-erfahrungsorientierter Zugang zurTraumaerfahrung deren Auswirkungen auf das Selbst, den Verlust und die Wiederherstellung von Bedeutung und Bedeutungsstrukturen sowie den Wiederaufbau einer Ich-Du-Beziehung im Sinne von Martin Buber.

Ziele des Workshops sind:

– Einen Überblick über die Geschichte, Diagnostik und Ätiologie der PTBS zu geben (mit einem kurzen Exkurs zu Dissoziation und dissoziativen Störungen)        

– Ein gestalttherapeutisches Verständnis von psychischen Traumatisierungen zuvermitteln            

– Gestalttherapeutische und kognitiv-verhaltenstherapeutische Techniken für die Behandlung von PTBS-Symptomen zu vermitteln und zu demonstrieren.

– Gruppenarbeiten und Fallbesprechungen runden den Workshop ab.

Markos Maragkos, Priv.-Doz. Dr. phil., Dipl.-Psych., Psychologischer Psychotherapeut. Studium der Psychologie in München mit dem Schwerpunkt Angst- und Posttraumatische Belastungsstörungen. Ab 1995 wissenschaftlicher Mitarbeiter, ab 2002 wissenschaftlicher Assistent im Department Psychologie, Lehrstuhl Klinische Psychologie und Psychotherapie der LMU München. 2002 Promotion zum Thema „Angststörungen und partnerschaftliche Bindung“. 2003 Approbation als Psychologischer Psychotherapeut. Seit 2007 Lehrtherapeut und Supervisor. 2008 Venia Legendi für Psychologie (LMU München). Zwischen 2012 und 2014 Vertretungsprofessor im Department Psychologie, Lehrstuhl Klinische Psychologie und Psychotherapie der LMU München. Seit 2014 Ambulanzleiter in einer Münchner psychotherapeutischen Ausbildungsambulanz. 

Nachfragen und Anmeldungen bitte bei uns: kontakt@sfgt.ch

3. Phänomenologie-Tagung (Zürich/Online)

mit Prof. Dr. Dr. Thomas Fuchs

English version below...

Hin zur Wahrnehmung – so überschreiben wir unseren dritten Workshop mit Prof. Dr. Dr. Thomas Fuchs, Psychiater und Psychotherapeut aus Heidelberg. Die Wahrnehmung des Arztes, der Therapeutin, des Psychotherapeuten weist nicht nur den Weg zur Vulnerabilität der PatientInnen und KlientInnen, sie weist auch den Weg zu ihrer Stärke und Kraft. So geht es streng genommen um die Wahrnehmung der Wahrnehmung, darum, wahrzunehmen, wie eine andere, ein anderer sich wahrnimmt, in seiner/ihrer Vulnerabilität und Stärke mit sich und der Welt.

Die phänomenologische Psychopathologie untersucht und beschreibt das subjektive Erleben bei psychischen Störungen. Sie kann auch als eine Grundlage für alle Psychotherapieverfahren dienen, die der subjektiven, besonders der leiblichen Erfahrung ihre wahrnehmende Aufmerksamkeit zuwenden. Im Seminar für Gestalttherapie interessieren wir uns für phänomenologisches Arbeiten und praktizieren Gestalttherapie als ganzheitliche Therapie der Verkörperung. Der Workshop gibt zunächst Antworten auf die Frage: Warum überhaupt Phänomenologie? Was ist das und wohin führt es? Aus behandlungspraktischer Sicht beschäftigen wir uns mit folgenden Bereichen:

  • Depression als Erstarrung in leiblicher Enge und Schwere, mit Verlust der leiblichen Resonanz;
  • Angst als leiblicher Konflikt, der in einer gehemmten Fluchttendenz besteht, in dem sich aber auch eine existenzielle Bedrängnis manifestiert;
  • Trauma als dauerhafte Störung des Leibgedächtnisses,
  • Schizophrenie als Störung des verkörperten Selbst oder „disembodiment“;
  • Orthorexie als pathologische Fixierung auf gesunde Ernährung, die wie andere Essstörungen auch einen zeittypischen kulturellen Hintergrund hat.

Prof. Dr. Dr. Thomas Fuchs ist Mediziner, Philosoph und Wissenschaftshistoriker sowie Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie. Er war Oberarzt an der Psychiatrischen Universitätsklinik Heidelberg sowie Leiter der Sektion Phänomenologische Psychopathologie und Psychotherapie. Seit 2005 ist er Professor für Psychiatrie und Psychotherapie an der Universität Heidelberg und seit 2010 Karl Jaspers-Professor für Philosophische Grundlagen der Psychiatrie und Psychotherapie.
2023 erhielt Thomas Fuchs den Erich-Fromm-Preis für den Erhalt oder die Wiedergewinnung humanistischen Denkens und Handelns.

Die Veranstaltung findet am 16.3.2024, 9:00 h bis 17:30 h, in der Hochschule für Heilpädagogik HfH, Schaffhauserstrasse 239, 8050 Zürich, in der Aula 300 als Hybrid-Veranstaltung auch online statt. Die Tagungsgebühren betragen mit Frühbucherrabatt bis zum 30.01.2024 220 CHF, für Studierende 110 CHF, für online Teilnehmende 110 EUR/CHF Für Anmeldungen nach dem 30.1.24 gelten die angegebenen Tarife plus 10 %. Anmeldungen sind möglich. Schreiben Sie einfach eine E-Mail an kontakt@sfgt.ch.

Anmeldeformular

3rd Phenomenology Conference

"Depression, anxiety, trauma, schizophrenia, orthorexia - insights into phenomenological psychopathology" with Prof. Dr Dr Thomas Fuchs

Towards perception ...

… is the working title of our third workshop featuring Prof. Dr. Dr. Thomas Fuchs, a psychiatrist and psychotherapist from Heidelberg. The therapist or counselor's perception not only illuminates the client's vulnerability but also reveals their strength and vital confidence.

Phenomenological psychopathology explores and articulates the subjective experience of mental disorders. It serves as a foundation for psychotherapy methods focusing on subjective, particularly bodily experiences. In a practical treatment approach, we interactively address the following areas:

  • Depression: Freezing in bodily constriction and heaviness, accompanied by a loss of bodily resonance.
  • Anxiety: A bodily conflict, hindered escape tendencies, and existential distress.
  • Trauma: A lasting disorder of the body's memory.
  • Schizophrenia: A disorder of the embodied self or "disembodiment."
  • Orthorexia: Pathological fixation on healthy eating.

Speaker

Prof. Dr. Dr. Thomas Fuchs is a medical doctor, philosopher, and historian of science, specializing in psychiatry and psychotherapy. He holds the position of Professor of Psychiatry and Psychotherapy at the University of Heidelberg and has been the Karl Jaspers Professor of Philosophical Foundations of Psychiatry and Psychotherapy since 2010. In 2023, Thomas Fuchs was honored with the Erich Fromm Prize for the preservation or recovery of humanistic thought and action.

Registration and Location

The event is scheduled for March 16, 2024, from 9:00 a.m. to 5:30 p.m., at the HfH Hochschule für Heipädagogik, located at Schaffhauserstrasse 239, 8050 Zurich, in Aula 300. It will be a hybrid event, offering both on-site and online participation. Conference Fees: Early bird registration until January 30, 2024: CHF 220, Students: CHF 110, Online participants: EUR/CHF 110. For registrations after January 30, 2024, a 10% surcharge will be applied to the indicated rates.

The online participation will be simultaneously interpreted.

Please register via kontakt@sfgt.ch.

 

Phönomenologie-Tagung Gruppenbild Gestalttherapie
Phönomenologie-Tagung Gruppenbild Gestalttherapie

Seminar für Gestalttherapie, Gestaltberatung und Gestaltphänomenologie KIG

Montag bis Freitag
8.00 Uhr bis 13.00 Uhr
Telefon +41 79 308 61 04

SfGT

Winderholzstrasse 5
9315 Winden, Schweiz
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