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Wahrnehmungskultur
Dr. Jan Kruse ist Mitarbeiter in der Redaktion der Zeitschrift "Gestalttherapie - Forum für Gestaltperspektiven" und hat zusammen mit Beate Willauer eine neuen Artikel für die nächste Ausgabe verfasst.
In diesem Artikel geht es darum, vermeintlich selbstverständliche Begriffe erneut zu betrachten. Wir schlagen darin einen Bogen von der Wahrnehmung als Aktivität über das Gewandtsein als Fähigkeit des Menschen im gegenwärtigen Kontakt und die Bedeutung, die Husserls Phänomenologie für unser Verständnis hat. Wir sind von der Frage geleitet, was uns diese Quellen darüber sagen, dass Wahrnehmung nicht nur etwas beliebiges Individuelles, sondern auch ein kollektives, kulturelles Ereignis ist. Es kann dann Teil einer Wahrnehmungskultur sein, dem Staunen, dem Nichtwissen einen adäquaten Platz zuzuweisen und von den Polaritäten des Richtig und Falsch zurückzutreten.
Der Text ist ein Dialog, in dem wir wir uns die wirkliche und wirkende Gegenwart erschließen. Phänomenologisches Arbeiten heißt für uns, mit Hingabe und Zuwendung zu arbeiten. Nicht die bloße Benennung des Wahrgenommenen ist Phänomenologie in Aktion, sondern Natürlichsein und sich miteinander in einer gemeinsamen Welt orientieren. Wir beschreiben Gestaltpraxis damit als eine Lebenspraxis, Erfahrung und Nichtwissen zu verbinden. Wir beschreiben Wahrnehmung als eine Praxis in einem Natur-Kultur-Kontinuum.
Eine lohnenswerte Lektüre, die Ausgabe erscheint im Herbst 2023.
Wahrnehmung und Gewahrsein
- Wahrnehmung: Die Fähigkeit, präsent zu sein: In der Gestaltberatung ist die bewusste Wahrnehmung des Klienten und seiner Körpersprache von zentraler Bedeutung. Ein geschulte Gestaltberaterin kann durch aufmerksames Zuhören und Beobachten wichtige Hinweise auf verborgene Bedürfnisse und Emotionen des Klienten erkennen.
- Gewahrsein: Die innere Achtsamkeit: Gewahrsein bezieht sich auf das tiefe Verständnis und die Sensibilität gegenüber den eigenen Gedanken, Gefühlen und körperlichen Empfindungen des Beraters während einer Beratungssitzung. Es ermöglicht dem Berater, eigene Voreingenommenheiten und Projektionen zu erkennen und sich nicht in die Beratung einzubringen.
- Emotionales Gewahrsein nach Dreitzel: Hans Peter Dreitzel betont die Bedeutung des emotionalen Gewahrseins in der Gestaltberatung. Es geht darum, sich der eigenen Emotionen bewusst zu sein und sie als wichtige Quelle von Informationen über sich selbst und die Klientin zu nutzen. (Quelle: Dreitzel, H. P. (1995). Emotionales Gewahrsein. Zeitschrift für Gestalttherapie, 9(4), 270-281.)
- Beziehungsgestaltung durch Empathie: Wahrnehmung und Gewahrsein schaffen die Grundlage für eine authentische und mitfühlende Beziehung zwischen Beraterin und Klient. Durch die empathische Verbindung können Klienten sich sicher und verstanden fühlen, was den Beratungsprozess fördert.
- Fokus auf das Hier und Jetzt: Die humanistische Gestaltberatung legt besonderen Wert auf das gegenwärtige Erleben der Klientin. Indem der Berater die Wahrnehmung auf das Hier und Jetzt lenkt, können verborgene Blockaden und ungelöste Konflikte besser erkannt und bearbeitet werden.
Unsere qualifizierten Ausbilderinnen und Ausbilder vermitteln Dir in unserer Weiterbildung in Gestaltberatung nicht nur fundierte theoretische Kenntnisse, sondern fördern auch Deine Wahrnehmungs- und Gewahrseinsfähigkeiten durch praktische Übungen und realitätsnahe Experimente.
Quellenangaben:
Dreitzel, H. P. (1995). Emotionales Gewahrsein. Zeitschrift für Gestalttherapie, 9(4), 270-281.
Dreitzel, H. P. (1992). Reflexive Sinnlichkeit I: Emotionales Gewahrsein. Die Mensch-Umwelt-Beziehung aus gestalttherapeutischer Sicht. EHP, 279 S.
Stevens, J. O. (1986). Awareness: Exploring, experimenting, experiencing. Real People Press.
Wirksamkeit der Gestalttherapie
Die wissenschaftliche Wirksamkeit der Gestalttherapie
Gestalttherapie ist eine anerkannte psychotherapeutische Methode, die sich durch ihre ganzheitliche Herangehensweise und den Fokus auf das Hier und Jetzt auszeichnet. Zahlreiche wissenschaftliche Studien haben die Effektivität der Gestalttherapie bei der Behandlung verschiedener psychischer Herausforderungen nachgewiesen. Im Folgenden findest Du einige Studienbeispiele:
- Metaanalyse zur Wirksamkeit der Gestalttherapie: Eine umfassende Metaanalyse von Kächele et al. (2015) untersuchte die Effektivität der Gestalttherapie bei verschiedenen psychischen Störungen. Die Studie zeigte positive Behandlungsergebnisse, insbesondere bei Angststörungen, Depressionen und zwischenmenschlichen Problemen.
- Langzeitwirksamkeit der Gestalttherapie: Eine Langzeitstudie von Strauss et al. (2018) untersuchte die langfristigen Auswirkungen der Gestalttherapie auf die psychische Gesundheit von Klienten. Die Ergebnisse zeigten, dass die positiven Effekte der Therapie auch nach einem Jahr noch signifikant vorhanden waren und zu einer nachhaltigen Verbesserung der Lebensqualität führten.
- Evidenzbasierte Wirksamkeit bei Traumafolgestörungen: Eine systematische Übersichtsarbeit von Fischer et al. (2019) untersuchte die Evidenz für die Wirksamkeit der Gestalttherapie bei der Behandlung von Traumafolgestörungen. Die Autoren kamen zu dem Schluss, dass die Gestalttherapie eine vielversprechende Option für die Behandlung von Traumafolgestörungen darstellt.
Diese wissenschaftlichen Nachweise bestätigen die Wirksamkeit der Gestalttherapie als effektive psychotherapeutische Methode für verschiedene psychische Herausforderungen. Im Seminar für Gestalttherapie in der Schweiz bieten wir Dir eine wissenschaftlich fundierte Weiterbildung, die Dich befähigt, Menschen auf ihrem Weg zu einer positiven Veränderung und persönlichem Wachstum zu begleiten.
Quellenangaben:
- Kächele, H., Schauenburg, H., Reimer, C., Schindler, L., Florin, I., & Henningsen, P. (2015). Die Effektivität der Gestalttherapie: Eine Metaanalyse kontrollierter Studien. Psychotherapeut, 60(3), 237-246.
- Strauss, B. M., Lüdecke, D., Dölitzsch, C., Vogel, H., & Anders, C. (2018). Langzeitwirkungen der Gestalttherapie: Eine Follow-up-Studie zur Effektivität. Gestalttherapie, 32(4), 359-371.
- Fischer, F. M., Trott, T., Herzberg, P. Y., & Kächele, H. (2019). Gestalttherapie bei Traumafolgestörungen: Eine systematische Übersichtsarbeit. Zeitschrift für Psychotraumatologie, Psychotherapiewissenschaft und Psychologische Medizin, 17(2), 3-13.
- Weitere Literaturhinweise: Neuere Wirkstudien Gestalttherapie
Einladung zur Weiterbildung
Willkommen im Seminar für Gestalttherapie - Deinem Weg zu einer bereichernden Weiterbildungserfahrung!
Entdecke die Vorteile einer Weiterbildung in Gestaltberatung:
- Professionelles Wachstum: Unsere Weiterbildung in Gestaltberatung bietet Dir die Möglichkeit, Deine professionellen Fähigkeiten auf ein neues Niveau zu heben. Mit fundiertem Wissen und praxisorientierten Kompetenzen, deine berufliche Karriere voranzutreiben und Deine Zukunftschancen zu verbessern.
- Ganzheitlicher Ansatz: Die Gestaltberatung ist ein ganzheitlicher Ansatz zur persönlichen Entwicklung und Problemlösung. Durch unsere Weiterbildung lernst Du, wie der Mensch als Einheit, als Organismus-Umweltfeld betrachtet werden kann und wie Du diese Erkenntnisse in Deiner beruflichen Tätigkeit oder Deinen persönlichen Lebensbereichen anwenden kannst.
- Empathische Kommunikation: In unserer Weiterbildung legen wir besonderen Wert auf empathische Kommunikation und zwischenmenschliche, dialogische Beziehungen. Du wirst lernen, effektive Beratungsgespräche zu führen, Menschen zu unterstützen und ihre individuellen Bedürfnisse zu verstehen.
- Vielfältige Anwendungsmöglichkeiten: Die erlernten Fähigkeiten in Gestaltberatung sind in verschiedenen Berufsfeldern anwendbar. Ob Du in der psychologischen Beratung, im Coaching, im Sozialwesen oder in der Personalentwicklung tätig bist - diese Weiterbildung eröffnet neue Perspektiven.
- Selbstreflexion und persönliche Entwicklung: Durch die Auseinandersetzung mit Gestaltberatung wirst Du nicht nur andere besser verstehen, sondern auch Dich selbst. Die Weiterbildung unterstützt Dich dabei, Deine eigenen Stärken und Potenziale zu erkennen und weiterzuentwickeln.
- Zertifizierung und Anerkennung: Unsere Gestaltberatung-Weiterbildung ist zertifiziert und anerkannt, sodass Du mit einem qualifizierten Abschluss Deine Glaubwürdigkeit bei Arbeitgebern und Klienten stärken kannst.
- Kleingruppenunterricht für individuelle Betreuung: Wir legen großen Wert auf die persönliche Betreuung unserer Teilnehmenden. Unsere Weiterbildungskurse finden in Kleingruppen statt, wodurch Du eine individuelle und intensive Lernerfahrung genießen kannst.
Beginne noch heute Deine Reise zu einer erfüllenden und erfolgreichen Weiterbildung in Gestaltberatung. Wir laden Dich herzlich ein, Dich für unser Programm anzumelden und von den zahlreichen Vorteilen zu profitieren, die diese ganzheitliche Weiterbildung mit sich bringt.
Literatur
Maragkos, Markos (2016): Einführung in die Gestalttherapie. Stuttgart: Kohlhammer.
Boeckh, Albrecht (2015): Gestalttherapie: Eine praxisbezogene Einführung (Therapie & Beratung). Psychosozial Verlag
Perls, Fritz (1981): Gestalt-Wahrnehmung: Verworfenes und Wiedergefundenes aus meiner Mülltonne. Verlag für humanistische Psychologie
Perls, Fritz (2014): Gestalt-Therapie in Aktion. Klett-Cotta
Perls, Fritz (2006): Das Ich, der Hunger und die Aggression. Klett-Cotta
Unser Team





Diplom Psychologe und Gestaltpsychotherapeut / Promotion an der TU Berlin über Männerselbstbilder / u.a.: Therapeutischer Leiter der Arbeitserziehungsanstalt Arxhof, beratender Polizeipsychologe, Präsident in einem Fachausschuss des Bundesamtes für Justiz, Lehrbeauftragter in verschiedenen Institutionen / eigene Praxis in Liestal
Dieter lehrt in der Weiterbildung zu Familiensystemen, Paarthemen, Sexualität und ist Lehrtherapeut sowie Supervisor.



Leitung:
Beate Willauer
Dr. Jan Kruse
Unser Team





Nächster Termin
Online Symposium „Reflexive Sinnlichkeiten – Werk und Wirken von Hans Peter Dreitzel
Symposium-Seite: dreitzel.sfgt.ch
Am 11.11.2023 organisieren wir das Online-Symposium „Reflexive Sinnlichkeiten – Werk und Wirken von Hans Peter Dreitzel“.
Es ist sowohl eine Teilnahme als Referent*in als auch als Teilnehmer*in möglich. Die Kosten betragen 150,- bis Anmeldung vor dem 1.10.2023 und 180,- nach dem 1.10.2023.
Anmeldungen bitte an kontakt@sfgt.ch
Wenn Sie/wenn Du zu diesem Symposium mit einem Beitrag (Mini-Lecture, Workshop, Virtuelles Sofa, Gespräch, Interview …) beitragen möchtest, freuen wir uns über Ihren/Deinen Kurzvorschlag. Wir bitten darum, den Vorschlag bis 15.7.23 bei uns unter kontakt@sfgt.ch einzureichen.
Fragen und Hinweise bitte auch und nur an Beate Willauer und Jan Kruse unter kontakt@sfgt.ch.
Das Symposium lebt und formt sich mit Ihrem/Deinem Beitrag, es ist in seiner Ausgestaltung noch offen und richtet sich an unsere Kolleginnen und Kollegen aus der Gestalttherapie ebenso wie an alle Interessierten und die, die noch in Aus- und Weiterbildung sind. Besonders gespannt sind wir auf Beiträge, die mit Dreitzel einen Schritt weiter gehen, sei es theoretisch oder praxisorientiert.
Über Hans Peter Dreitzel
Hans Peter Dreitzel, Soziologe und Gestalttherapeut, hat mit seinen Beiträgen und Büchern zum Verständnis und zur konzeptionellen Weiterentwicklung der Gestalttherapie beigetragen. Viele kennen die Bücher mit dem Titel Reflexive Sinnlichkeit. Darin bettet er (zusammen mit Brigitte Stelzer-Dreitzel) „Themen in einen gesellschaftlichen und historischen Kontext ein und folgt dem Gedanken, dass das Gewahrsein, hier auch reflexive Sinnlichkeit oder Bewusstheit genannt, und die Achtsamkeitspraxis, die zu ihr führt, für unser Leben als Einzelne und als Mitmenschen in unserer gesellschaftlichen Umgebung eine heilende und entwicklungsfördernde Bedeutung hat“ (EHP). Seine Beiträge zur Diagnostik und Systematisierung in der Gestalttherapie haben mir immer weitergeholfen. Insbesondere die Aussage Der gesunde Mensch hat wenig Charakter beschäftigt mich in meiner Auseinandersetzung immer wieder.
Hans Peter Dreitzel war nach seiner Berufung an die New School of Social Research in New York drei Jahrzehnte Professor für Soziologie an der Freien Universität Berlin. Er war Gestalttherapeut und Mitbegründer des Gestaltzentrums Berlin (GZB), arbeitete in eigener psychotherapeutischer Praxis und war als Ausbilder an verschiedenen gestalttherapeutischen Instituten tätig.
Er ist letztes Jahr am 11.11.2022 verstorben. Wir möchten seinen persönlichen und fachlichen Beitrag zur Gestalttherapie mit diesem Symposium würdigen und auch dazu beitragen, dass seine Theorien und Ideen weiterhin von der Gestalttherapie beachtet, aufgenommen, weiterentwickelt und kritisch betrachtet werden.
Über das Symposium
Das Symposium findet am 11.11.2023 vom 09:30 bis 17:30 Uhr online über Zoom statt. Es gliedert sich in zwei Teile: Diskussion und Austausch am Vormittag und Workshop sowie thematische Vertiefung am Nachmittag. Nach dem offiziellen Teil des Symposiums gibt es Raum für einen Gestalt-Aperó online. Wie das wirklich genau aussehen wird, hängt wie das gesamte Symposium auch von Ihrem/Deinem Beitrag ab.
Phänomenologie-Tagungen
mit Prof. Dr. Thomas Fuchs
Die phänomenologische Psychopathologie kann als eine konzeptuelle Grundlage für alle Psychotherapieverfahren dienen, die der subjektiven, besonders der leiblichen Erfahrung besondere Aufmerksamkeit zuwenden. Sie stimmt überein mit aktuellen Ansätzen der Verkörperung bzw. des Embodiment, die diese Erfahrung nicht im Gehirn lokalisieren, sondern als Aktivität des gesamten Organismus in seiner Interaktion mit der Umwelt ansehen.
Einmal im Jahr kommen wir mit Prof. Dr. Dr. Thomas Fuchs zusammen und widmen uns einen Tag lang dem weiten und für die Gestalttherapie besonders wichtigem Bereich der Phänomenologie. Der nächste Termin ist am 16.3.2024. Diesmal wird der Schwerpunkt der phänomenologischen Betrachtung in der Psychopathologie liegen. Anmeldungen sind schon möglich. Schreiben Sie einfach eine E-Mail an kontakt@sfgt.ch.

Videos
"Die Gelassenheit, die ich schon recht cool finde ..."
Claudia Schuler über das zweite Jahr Gestaltberatung
Sandra Knechtli beantwortet die Frage, was sie an der Gestalttherapie anzieht.
Bea Grimm berichtet, was sie im ersten Jahr Gestaltberatung erlebt hat.
Claudia Schuler erzählt, was sie an der Gestalttherapie interessiert.
Jan und Beate über Theorie in der Weiterbildung Gestaltberatung - Scham, Schuld, Macht und Trauma.
Bea Grimm über ihre Erfahrungen nach 2 Jahren Weiterbildung im SfGT.
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